Donnerstag, 25. August 2005

Warnemünde

Mole - Möwen - majestätisch
Meer
du grün graues
Gewoge

wer
was

wartet des Unheils
wähnend das Heil


Überall auf der Welt irren wir so. Die Verfasserin dieses schmucklosen Gedichtes in Warnemünde - wo mag das wohl sein- ich hier in Paris an den Ufern der dreckigen Seine


Villon

Dienstag, 23. August 2005

von blauen Grotten und dem Galgenstrick

blaue Grotten
blaue Kugeln aus Kristall
blauer Rand der Welt
tanzende Sterne

ich bin auf dem Weg
dorthin
vermissend
die tausend kleinen Tode
dem einen großen entgegen






Na, da sabbert bestimmt eine edele Dame vom Hofe der Prinzen von Orleans, weil er sie nicht ordentlich fickte ....

Da lobe ich mir doch meine letzten Worte - im Angesicht des Stricks


Ich bin Franzos, was mir gar nicht paßt,
geboren zu Paris, das jetzt tief unten liegt;
ich hänge nämlich meterlang an einem Ulmenast
und spür am Hals, wie schwer mein Arsch hier wiegt.
(Quatrain)



Villon

Montag, 22. August 2005

Schon wieder so ein intellektuelles Gequassele ...

Beim Wandern durch die neue Welt der Literatur - der Cyberwelt der Gebildeten des 21. Jahhunderts las ich folgenden Dialog:
Er: Ich bin sehr verblüfft.
Sie: Und ich bin sehr belustigt.

Könnte das die Antwort auf das Gedicht: Kronos, deine Kinder sein?

Baubo lacht und lacht und lacht- und Pluto, getrieben von seinem Wunsch, auf seinem Wunderhorn Baubo reiten zu lassen, ist dann doch nicht Sieger im Geschlechterkampf?
Gibt es denn in diesem überhaupt Sieger und Besiegte?
Lockt Baubo denn nicht auch mit ihrem lauten- Lebenslust verkündenden - Lachen das Wunderhorn alter und junger Knaben?
Hat Goethe, der Altmeiser der deutschen Zungen und Gehirne, nicht doch Recht, wenn er sagt: Das ewig Weibliche zieht uns hinan?( hinauf)? Der Besenstil sagt doch viel!



Sollen sich das diese virtuellen Typen unter sich ausmachen. Ich bleibe auf Margòt, wenn sie sagt: Komm, dann komme ich - ohne Wenn und Aber.....


Villon

Sonntag, 21. August 2005

Thrygaios an Lenzwonne

Von Hunger nach dem Brot der Gebildeten getrieben, schleiche ich mich in die Bibliothek meines Ziehvaters. Lese:
Aristhophanes :“ Der Frieden“
In Griechenland herrscht Krieg. Das Volk leidet, die Ernten sind verdorben, der Wein rar. Die Friedensgöttin Eirene ist in einen tiefen Brunnen gefallen. Allen Griechenstämmen gelingt es gemeinsam, sie zu befreien.
Es wird ein großes Friedensfest begangen.

Lied des Thygaios, des alten geilen Bocks.

Die Sonne hat dich süß gemacht,
Die Sonne und der Wind.
Ich will dich pflücken heute Nacht,
Rote Traube aus Korinth.

Und wein mir nicht, wenn ich Dich pflück.
Es ist die Zeit, mein Kind.
Und wenn Du weinst, dann wein vor Glück.
Rote Traube von Korinth.


.



Dieses Lied des Weinbauern Trygaios- an die Dame Lenzwonne macht mich ordentlich heiß: Wer wird schon im Sieg an olle Ladys, an die Dame Herbstfleiß denken. ?


Ich nicht ! Schafft doch die unermüdliche, meine olle Margòt .......
Schaue ich nicht auch den zarten süßen Bürgermädchen beim sonntäglichen Kirchgang begehrlich nach....



Villon - wieder ein wenig weiser ....

Samstag, 20. August 2005

Kronos, deine Kinder

Pluto bleckt blutrünstig
seine bleichen Zähne
schleudert - noch immer hadernd
Persephone bleiche Blitze zu
will in dem Reich der Toten
die Tochter der Demeter ganz enthaupten,
der Sohn des Kronos - des Uralten




die wussten viel, die Alten und es mag nicht gut sein, allzu viel von Göttinnen und Göttern zu wissen
Launenhaft macht dieses Wissen und entfernt


Villon

Donnerstag, 18. August 2005

Verwirrungen - nur Sprache ?

ETWAS

Was et
Wat isset
Wos iis dees

et mal
mal et
minus et
Etminus
Minutius
im Gehäuse
Gesäuse

Iis wos?
Wat issn?
Was ist?

WAS


da hat aber jemand ordentliche Probleme - nur mit der Sprache?
Ich weiß, was ist. Paris, die Wunderbare
und die Ruhe auf dem Père Lachaise
und das Schreien der Marktfrauen in den Hallen: die brüllen so, dass sie auch in klassischem Latein schreien könnten - jeder Käufer schaut nur auf ihre Ware.


Villon

Mittwoch, 17. August 2005

Über Möglichkeiten und Träume

Beim Nachdenken über die Möglichkeiten

Kommen mir so meine Zweifel...


Bestimmen nicht immer die Wirklichkeiten die Möglichkeiten?

Muss Möglichkeit nicht immer im reflektorischen Kontext Realisierung in sich tragen?

Bleibt sonst das Nachdenken über die Möglichkeiten nicht ein Wachtraum?


Bestimmen aber nicht Träume unser Leben?

Sind diese dann, - wenn auch im Bewusstsein der Nichtverwirklichbarkeit - nicht der einzige Weg in die Freiheit?
In wessen Freiheit?





Ich bin frei - vogelfrei


Villon

Montag, 15. August 2005

Penthesilea

gestern in Salzburg gewesen - als ferner Zaungast, Schreckliches dem Mythos erhört .....
Heinrich von Kleist - dieser Todessehnling -
Salzburger Landestheater


Penthesilea


Seht, seht, ihr Frau'n! – Da schreitet sie heran,
Bekränzt mit Nesseln, die Entsetzliche,
Dem dürren Reif des Hag'dorns eingewebt,
An Lorbeer-Schmuckes statt, und folgt der Leiche,
Die Grässliche, den Bogen festlich schulternd,
Als wärs der Todfeind, den sie überwunden!



Ich bin so selig, Schwester! Überselig!
Ganz reif zum Tod' o Diana, fühl' ich mich!
Zwar weiß ich nicht, was hier mit mir geschehn
Doch gleich des festen Glaubens könnt' ich sterben,
Daß ich mir den Peliden überwand.



Ach, diese blut'gen Rosen!
Ach, dieser Kranz von Wunden um sein Haupt!
Ach, wie die Knospen, frischen Grabduft streuend,
Zum Fest für die Gewürme, niedergehn!

Und doch war es die Liebe, die ihn kränzte?





Margòt, Margòt, wie ruhegebend, dass du zulässt, dass dich andre täglich überwinden -
Und wir gemeinsam speisen kärglich Brot mit sauerem Wein.
Und Blumen wachsen nicht in unsren Gassen -
auch Nesseln nicht -
zu unsrem Schutz.

Villon

Sonntag, 14. August 2005

Dunkle Krüge der Nacht

Sie künden den hellen Tag.
sie werden gemeinsam getrunken
in der Hitze - unterm Zelt
der Einsamkeit
weinend die, die zum ersten
Mal den Wein entdecken
lachend die, die immer wieder
Wasser in Wein verwandeln
rinnt Wein aus dunklen Krügen
wird Träne zu Wein
kündet den hellen Tag

Ich weiß, warum ich so gerne Wein saufe!
Aber ich weiß nicht, bin ich der, der weint oder die, die des Wasserwunders
kundig ist

Und so wird Villon nie wissen

Donnerstag, 11. August 2005

die Wasser der Loire

Geschrieben 1457 in Blois

Der Herzog ist so vernarrt in das Lied , dass ihm sogar meine kunstlosen Verse gefallen - ihm und diesen verdanke ich mein Leben.
Ja!
Aber: warum geht mir denn nur der Psalm 137 nicht aus dem Sinn?
An den Ufern der Loire sitze ich und weine, wenn ich der Seine gedenke. Meine Harfe hängt dort unter irgendeinem Brückenpfeiler.
Denn die, die mich dort gefangen hielten, wollten mich zwingen, ihr Lied zu singen. Unter Heulen tat ich das.
Wie kann ich hier in der Fremde das Lied von Paris, seinen Gassen, seinen leicht zu bestehlenden Herrschaften und all der käuflichen Mädchen singen - fern von Paris.
Wie kann ich Margóts Lied singen - vergäße ich ihrer, soll mein - na ihr wisst schon was, verdorren.

Aber es wird kommen der Tag, an dem Mauern niedergerissen werden - furchtbar wird die Revolution zuerst die Verwüster meiner Seele und dann ihre Kinder fressen....
Die Rache all der Sanscoulotten wird furchtbar sein....

und die Seine wird - mitunter rot von Blut - aber immer dem Meer zufließen. ja



Villen - krank vor Sehnsucht nach dem Slang von Paris und seinen Freunden

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