Mittwoch, 10. August 2005

Paul Celan - wer bin ich, dass

In Mundhöhe


In Mundhöhe, fühlbar:
Finstergewächs.

(Brauchst es, Licht, nicht zu suchen, bleibst
das Schneegarn, hältst
deine Beute.

Beides gilt:
Berührt und Unberührt.
Beides spricht mit der Schuld von der Liebe,
beides will dasein und sterben.)

Blattnarben, Knospen, Gewimper.
Äugendes, tagfremd.
Schelfe, wahr und offen.

Lippe wusste. Lippe weiss.

Lippe schweigt es zu Ende.




Wer bin ich, dass ich mich als Vorfahre Paul Celans sehen darf ?
Wenn er sein dunkles Werk.“ Sprachgitter „ mit diesem Text schließt.......

In Mundhöhe habe ich stets nur das Essen und Trinken - etwas unten Margòt.

Aber: auch mich friert - auch ich suche Licht in dem engen Gassen Paris` - auch spreche, wenn ich besoffen mit meiner M. herumlalle von Schuld und Liebe.
Und auch ich kenne das Finstergewächs beim Berühren und Berührtwerden....



Armer Villon -.......


Meine Lippe weiß um schweigen - wird sie weiter wissen im Schneegarn kommender Zeiten ? Werde ich - Räuber und Magister artium weiter Beute bleiben ?

Montag, 8. August 2005

wort - und blicklos

Keine Mühe - augenlos
blickt auf das
Werk im Schaffen
keine Sprache - wirkungslos
sagt, wie sie soll sprechen
Keine Freude - dunkelblau
kündet uns von Leide
nackt im Arbeitskleide



Aua Aua. Ich versteh nur Arbeitskleid ...
Und nicht einmal so eines besitze ich!
Und Margòt arbeitet ohne
wort - und blicklos

Sonntag, 7. August 2005

da habe ich doch

so ein Gedicht einer modernen Frau ins Auge bekommen:


Wo ?

Im Unbehausten
Dein aschenes Haar, Shulamith

Plump, der Erde anheimgegeben
Dein blondes Haar, Margarethe

Und ich:
In den Lüften - bei den Verzweifelten
Auf der Erde - da liegt frau so enge
am Tod, dem Meister der Lüge
Er pfeift seine Lüste
In den Äther
hinaus

Dabei isst er a Burenhaut
Und trinkt zwa Halbe Bier


Eigenartig - eigenartig


Villon

Wo finde ich Antwort - habe ich gefragt

Wenn der uralte,
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken
Segnende Blitze
Über die Erde sät,
Küß ich den letzten
Saum seines Kleides,
Kindliche Schauer
Treu in der Brust.

Johann Wolfgang Goethe



Alte Anrufung der Isis

Du, deren Tempel aus schwarzen Marmor und mit Silber
verhangen sind, ich rufe dich !!!
Wir sehen dich in den Himmeln gekrönt mit Silber
und mit Grün auf der Erde,
und in deiner vielfarbigen Robe an den Pforten.
Oh himmlisches Silber, das dem Gold des Himmels antwortet !!!
Oh Grün, das sich aus dem Grau erhebt !!!
Oh regenbogenfarbige Pracht des Lebens!!!
Du bist Herrscherin der Gezeiten:
Ebbe und Flut und Ebbe.
Die Wasser der Großen See antworten dir,
gleichermaßen die Gezeiten der irdischen Meere,
und du herrscht über die Natur von Frau und Mann.
Du bist die ewige Frau die du bist !!!
Die Gezeiten der Seelen aller Menschen gehören zu dir hin.
Die Gezeiten der Flut und Ebbe wieder,
die immer schweigenden Gezeiten der Menschen Glieder.
Diese sind dein Geheimnis,
diese gehören zu dir hin.
Ea, Binah, Geh -
Oh gezeitenloses, klangloses, bitteres Meer,
ich bin dein Kind antworte mir !!!
Blume der Gischt, erhebe dich aus dem bitteren Meer.
Höre die beschwörenden Wörte, höre und erscheine -
unverschleierte Isis und Ea, Binah, Geh !!!
Ich bin dein Kind antworte mir !!!



Da muss ich staunend passen - wähnte ich mich doch immer als freches Kind meiner Zeit in Umständen lebend, die mir solche Gedanken verschlossen.


Villon

Freitag, 5. August 2005

so etwas Spinnertes

Prometheus brachte
das Feuer uns
wähnend
wohltätig zu sein
es wärmt in der Kälte
macht kalt die Warmen
und Göttliches wurde
aus Bedrohung
so ist es mit allem Lichte
beschaffen
es erhellt das Kalte
und wirft in die Dunkelheit
uns
ferne Nachfahrinnen der
Mutter Gaä



Mann hätte den Frauen nicht das Denken beibringen sollen, das Schreiben schon gar nicht!

Margòt ist schon froh, wenn wir im Winter einen Kerzenstummel haben, um zu sehen und ein paar Stücke Holz für unseren kleinen Ofen.

Frierend

Villlon

Donnerstag, 4. August 2005

Die Welt der Einsamen

In Angst - in der tiefen Niedergeschlagenheit - am Sein hängend - dieses fürchtend -
Kein Licht am Horizont - mit der Unruhe des noch Existierenden in Starrheit versinkend .....

Und alle, alle, in den Orkus des Ungewissen hineinziehend ....


Da hat es Margòt mit mir leichter .
Ich flaniere mit meinen Spießgesellen , entdecke so manches Opferchen: für Margòt und meine Taschenspielerhände ....

Wir leben in der Welt der äußeren Bedrohung - da bekommt die Innenwelt keine Macht über uns -
Und obendrein furzte mich Margòt höchstens an, wenn ich der mit Weltschmerz käme.

So ist das

Villon

Dienstag, 2. August 2005

Rede - Gegenrede

Worte aus dem Netz - wie wirklich sind diese Wirklichkeiten ?








aus dem keuchen der erde,


aus ihren ursprüngen kam ich


und errichtete dir ein zelt,


in dem ich schutz fand.



Dieses Zelt
aus Gaäs dunklen Höhlen erahnt
von dir uns geschenkt
bedeckt unser beider Scham





es ist die grosse angst.


unbemerkt erwacht er,


aus der tiefe erwachte er


zwischen deinen augen und einem gerundeten boden.



Und unsre Angst - gedoppelt
unbemerkt ---
vergeht in unsren Augen
verfliegt im Ich - im Du



Eigenartig - diese Worte scheinen dem zeitlosen Dialog der Geschlechter auch in meiner Zeit Gültigkeit zu haben.

Ist doch Margòt meine Höhle und besaufen wir beide uns nicht ungehemmt, um die Worte Schutz und Zelt nicht in unsere ungewaschenen Mäuler zu nehmen?

Villon, wieder einmal nachdenklich

Samstag, 30. Juli 2005

Kinder - kalte Bauern ?

Sind so kleine Hände
Sind so kleine Hände, Winzige Finger dran. Darf man nie drauf schlagen, Die zerbrechen dann.
Sind so kleine Füße, Mit so kleinen Zehn. Darf man nie drauf treten, Könn’ sie sonst nicht gehn.
Sind so kleine Ohren, Scharf, und ihr erlaubt, Darf man nie zerbrüllen, Werden davon taub.
Sind so schöne Münder, Sprechen alles aus. Darf man nie verbieten, Kommt sonst nichts mehr raus
Sind so klare Augen, Die noch alles sehn. Darf man nie verbinden, Könn’ sie nichts verstehn.
Sind so kleine Seelen, Offen und ganz frei. Darf man niemals quälen, Gehn kaputt dabei.
Ist so’n kleines Rückgrat, Sieht man fast noch nicht. Darf man niemals beugen, Weil es sonst zerbricht.
Grade, klare Menschen Wär’n ein schönes Ziel. Leute ohne Rückgrat Hab’n wir schon zuviel.
Bettina Wegner



Eigenartig! Die Frauen der Neuzeit haben irgendetwas von dem begriffen, was aus den Urzeiten der Menscheit - aus den Tiefen der Mythologie - aus dem Schoß der Mutter Erde uns all ahnendes Wissen in Auftrag gegeben wurde.
Sie verkünden den Auftrag der Evolution: Lebt!

Na: und meine Kinder? Sind verspritzt in den Fotzen von käuflichen Mädchen ! Von Engelmacherinnen zu Staub gemacht..

Mussten nie das so genannte Himmelslicht schauen - wurden so von den Feuern der Kälte verschont...


Villon

Donnerstag, 28. Juli 2005

Wen wundert`s

Die Philosophie verheimlicht es nicht. Das Bekenntnis des Prometheus: “ Mit einem Wort - ,ganz hass ich all und jeden Gott”,ist ihr eigenes Bekenntnis , ihr eigener Spruch gegen alle himmlischen und irdischen Götter, die das menschliche Selbstbewusstsein nicht als die oberste Gottheit anerkennen. Es soll keiner neben ihm sein.
Karl Marx, Die Doktrodissertation, in: Marx- Engels, Ergänzungsband, Erster Teil, Berlin 1668, S. 262


Schöne Theorie!
Aber wem sind die die sollipzistischen Gedankenspiegelungen der Denker schon wirklich vertraut? Es sind nun schon ein und ein halbes Jahrhundert vergangen, seitdem dieser wortgewaltige Mann, dessen Ideen - zum Unheil der Menschen verwirklicht wurden - tot ist.
Aber alle hörten nur seine Aufrufe zur gesellschaftlichen Veränderungen. Den meisten entgeht der humanistische Ansatz, den er in allen seine revolutionären Aufforderungen vertrat.
Auch ihm ging es doch wohl immer nur um den Menschen, auf dass dieser als einzigen Gott sich selbst als vernunftgesteuertes Wesen anerkennen möge - sich und dem Mitmenschen zuliebe.

Wen wundert`s, dass ich den öden Scholastikern davongelaufen bin?

Villon

Mittwoch, 27. Juli 2005

Schwierigkeiten mit dem Imperativ

Sage ich zu Margót:” Sackel das besoffene Schwein tüchtig aus!”, dann weiß ich, dass sie das tut. Wir müssen ja unser enges Loch bezahlen, essen und trinken.
Sage ich ihr : “Liebe mich!”, dann weiß weder sie noch ich etwas von dem, was ihr heutigen Romantiker darunter versteht. Sage ich ihr aber: “ Komm, mach die Beine breit!”, dann grunzt sie vor Vergnügen, weil sie weiß, dass jetzt mein zerbeulter Hacker wirklich nur in sie - meine ausgedörrte, Alte - will. Ich sehe in ihren schlaff gewordenen Lippen immer noch den Erdbeermund unserer Jugend.
.

So einfach ist das mit dem Aussprechen von Befehlen, Bitten, Wünschen !

Euer Villon

Dienstag, 26. Juli 2005

so Vergleiche ...

Neulich besinnliche Stunden: Über die Liebe nachgedacht. Über das berühmteste französische Pärchen nachgedacht. Ach- Abälard! Ach, Heloise !


Dir haben sie als poenum den Schwanz abgeschnitten, und sie wollte dennoch Liebe mit Dir machen - aus dem Kloster, in das die echten Hurensöhne, die Pfaffenschweine sie aus Strafe steckten. Mittels der von ihr beherrschten Schrift und der von Dir entfachten Gedanken und Gefühle halt verwirrt, schrieb sie dir:”An ihren Herrn... besser: Vater; ihren Gatten... eher: Bruder - seine Dienerin... nein: seine Tochter; seine Frau... nein: seine Schwester: an Abaelard - Heloise."

Nun - und Du? Du wiesest sie - nur noch mit einem Brunzschwanz bewaffnet - zurück.

Ein Glück, dass bei mir noch alles in Ordnung ist - da tut es fast nichts, dass Margòt und ich noch nie das Wort Liebe in den Mund genommen haben - aber dafür etwas anderes.

Hoffentlich ist der Freier oben bald fertig.

Villon


Nachtrag:

Ob es sich so erweist, dass wir Männer doch immer wieder versuchen, Gewalt über die Frauen zu bekommen: mit der Rute des Schwanzes oder durch die Macht der Worte?
Aber, ich bin sicher, in ferner Zukunft werden die Weiber sich rächen..... wehe uns Armen - dann

Aber heute winseln sie nur so wie Heloise - und unterwerfen sich: schließlich haben die beiden ja noch jahrelang miteinander Briefe getauscht - über Gott meditiert - und der Esel Abälard hat nicht gemerkt, dass er für sie Gott wurde - aus den Fingern geglitten...., die ihm ja wohl auch nicht mehr zur Erkenntnis werden konnten.... Erkenntis des prallen Lebens ....

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