Donnerstag, 7. Juli 2005

an den Mond - Phantasie

der Steuermann bei ruhiger See: Calmenzone


Bedecke Mond, mit deinem sanften Lichte
mein unruhiges Herz
nicht achtet es der ruhigen See
und des Glanzes des gestirnten Himmels.

Und mir war es nur gegönnt, in den Gossen von Paris - in Gestank und Urin - mit Dieben und Räubern zu wandeln als einer der ihren.


Aber: ich wusste immer von unendlichen Weiten.


Villon

Dienstag, 5. Juli 2005

Nur

Nur wer neben sich steht, kann über sich lachen.



oder


Mögliche Lösung des Problems der Übereinstimmung von Selbst - und Fremdreferenz.

Villon

Montag, 4. Juli 2005

Armer Villon ?!

So reich im Dreck!
Doch immer sauber
lebend deinen Weg der Freiheit.


Führe mich!

Samstag, 2. Juli 2005

meine Galgenballade

Die Galgenballade, die Villon seinen Freunden zum Abschied gedichtet hat
Autor: François Villon


Die 1. Strophe


Ach, Brüder, lasst uns hier nur ruhig schweben
am langen Strick. Wir haben von diesem Hundeleben
den Hals bis oben längst schon voll gehabt.
Wir haben nie, wie ihr, in einem weissen Bett gelegen,
wir lagen Nacht für Nacht im schwarzen Regen,
vom Wind zerfressen und vom Wurm zerschabt.
Wenn erst im Wald die Eule dreimal schreit,
ist auch der Teufel nicht mehr weit.



Notwendige Nachschrift:

Und als um Mitternacht kam angeritten,
der schwarze Teufel aus dem Höllenreich,
da hat man grad die Schelme abgeschnitten
und warf sie schnell den Fischen hin im Teich.


Kommentar :
Ach, Brüder, ach Brüder .... in den weißen Betten !
Ihr werdet hängen nie.
Doch Eure langen Stricke ich nie begehrte...
Lebte lieber als Fisch im Teiche,
Gekommen aus der Mutter nassen Weiche -
Endend vom Teufel geholt - im Teiche.


Ich scheiß auf euer fettes Leben - nur, wer zerschabt vom Leben und nass vom schwarzen Wind ist, den kann der Teufel holen - von unserem leeren Hundebauche kann der sich nicht ernähren ...
Im Himmel sehen sich nur die Frömmler... Mit Regenschirm .....

Donnerstag, 30. Juni 2005

Windige Botschaften

Im Seemannsgarn erwirrte Knoten
Das mögen wohlgetrimmte Pfoten
Indem sie über Wellen mailen
Dem Wind gerecht den Marsch zu sailen


seemannsgarn - mein maat
und deine teergeschwärzten Finger
über ferne Wellen streichen
den Wind bewusst missachtend
weht er doch immer nur von Nord

Mittwoch, 29. Juni 2005

Wollust

Ich liege nackt im Grase.
(aber auf einer Decke, sonst kribbelt`s mich zu sehr )
Hinter den geschlossenen Augen tanzen bunte Wolken.
Und die Sonne macht mich heiß und steif,
wie es einst der Unvergesslichen gelang,
meiner Jeanneton

Dienstag, 28. Juni 2005

Wer würde Hektor kennen

Wer würde Hektor kennen, wenn Troja glücklich gewesen wäre? Nur allgemeines Unglück bahnt der Tüchtigkeit den Weg zum Ruhm. (Ovid)


Na ja - wer kennt schon wen wirklich? Wir kennen doch immer nur das, was wir uns “zusammen reimen”. Wer kennt schon die Zeitläufe wirklich ? Nicht alle deutschsprachigen Menschen der Nazizeit waren wirklich direkt mit der Shoa konfrontiert.
Ist jeder Tüchtige unglücklich, weil er es mit dem Elend seiner Zeit aufnimmt? Ist er nicht befriedigt, wenn er handeln kann - auch ohne nach dem Ruhm zu fragen?

Lauter Fragen von Villon

Montag, 27. Juni 2005

Ach, wie ist`s möglich dann

1. Qui potest esse tunc,
ut te relinquam nunc!
Amo ex animo,
id crede mi!
Tu cepisti meam
sic prorsus animam,
Ut non amem aliam
ac te solam.
2. Ecce kyaneos
reminiscendi flos!
Appone cordi hunc
memor mei!
Pereant flos et spes,
nos sumus divites,
Nam amor non perit,
id crede mi!
3. Si essem volucris,
quem tu habere vis,
Volarem, volturem
spernens, ad te.
Necatus in tuum
caderem gremium;
Libenter morerer,
si fleres me.



Es ist alles gesagt
bleibend das starre Schweigen
doch ich komme immer
wenn ich gehe
und ich gehe immer
wenn ich bleibe - Du


Villon

Ach, wie ist`s möglich dann

1. Qui potest esse tunc,
ut te relinquam nunc!
Amo ex animo,
id crede mi!
Tu cepisti meam
sic prorsus animam,
Ut non amem aliam
ac te solam.
2. Ecce kyaneos
reminiscendi flos!
Appone cordi hunc
memor mei!
Pereant flos et spes,
nos sumus divites,
Nam amor non perit,
id crede mi!
3. Si essem volucris,
quem tu habere vis,
Volarem, volturem
spernens, ad te.
Necatus in tuum
caderem gremium;
Libenter morerer,
si fleres me.



Es ist alles gesagt
bleibend das starre Schweigen
doch ich komme immer
wenn ich gehe
und ich gehe immer
wenn ich bleibe


Villon

Sonntag, 26. Juni 2005

Antilochische Strophe

Seht den Winter mir an! Es reicht seine grimmige Stärke
Schon in die Stube herein.

Seht gezaubert ans Glas des Fensters den zartesten Zierart!
(Alles das Werk einer Nacht!)

Aus: Josef Viktor Stummer: Fenstereis)


Man kann das als den Abgesang eines alten Hedonisten sehen, am warmen Ofen zu singen!

meint Villon, dem es nie gegönnt war, einen solchen zu finden

Mittwoch, 22. Juni 2005

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
sind Schlüssel aller Kreaturen,
wenn die, so singen oder küssen,
mehr als die Tiefgelehrten wissen,
wenn sich die Welt ins freie Leben
und in die Welt wird zurückbegeben,
wenn dann sich wieder Licht und Schatten
zu echter Klarheit werden gatten
und man in Märchen und Gedichten
erkennt die wahren Weltgeschichten,
dann fliegt vor einem geheimen Wort
das ganze verkehrte Wesen fort.

Novalis (aus Heinrich von Ofterdingen)




alle welt ist maß und zahl.....

Autor unbekannt - sicher ein Mathematiker




Hier sehe ich These - Antithese


und Synthese als Unmöglichkeit im Leben

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